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Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Donnerstag, 30. April 2015

Erste Tarifverhandlung mit den Arbeitgebern am29.04.2015


Erste Tarifverhandlung und erstes Angebot im bayerischen Einzelhandel

ver.di: Noch viel zu tun

München, 29.04.2015. Bei den ersten Tarifverhandlungen für die über 300.000 vom Tarifvertrag betroffenen Beschäftigten im bayerischen Einzelhandel haben die Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt.

 Nach einem Nullmonat soll es 1,5 % mehr Entgelt geben.

In 2016 soll es eine Einmalzahlung von 215 € anstatt einer Entgelterhöhung geben.
 Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 21 Monate betragen. 

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft geht mit einer Forderung von 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 140 Euro in die Verhandlungen. 

Die Ausbildungsvergütungen sollen 70 Euro angeho- ben werden. 
Im Kampf gegen prekäre Beschäftigung und den dramatischen Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel soll wieder die Allgemeinverbind- lichkeit der existenzsichernden Tarifverträge durchgesetzt werden.

Positiv bewertet ver.di, dass die Arbeitgeber bei der ersten Tarifverhandlung im bayerischen Einzelhandel bereits ein Angebot vorgelegt haben.

 Damit sind nach Auffassung der Arbeitnehmerseite aber die positiven Nachrichten schon erschöpft. 

Denn das Arbeitgeber Angebot bedeutet, dass die Beschäftigten lediglich 22 Cent in der Stunde mehr bekommen sollen und über die gesamte Laufzeit sich gerade mal ein Volumen von 1,2% ergibt.

„Die Beschäftigten haben die Umsätze und Gewinne im Einzelhandel erarbeitet und haben damit auch Respekt und Wertschätzung bei ihren Entgelten verdient.

 Im Einzelhandel gibt es auf Arbeitgeberseite die meisten Reichen in Deutschland und auf der anderen Seite gibt es in keiner Branche so viele Menschen, die auf Unterstützungsleistungen angewiesen sind, weil ihre Arbeitgeber so wenig zahlen.

 Mit dem Angebot der Arbeitgeber geht die Schere noch weiter auseinander“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer in Bayern.

„70 % der Beschäftigten im Einzelhandel sind akut von Altersarmut bedroht. 
Das bedeutet, sie bekommen voraussichtlich weniger Rente als die gesetzliche Grundsicherung beträgt. 
Die Gesellschaft subventioniert also Dumpinglöhne im Einzelhandel nicht nur heute mit aufstockenden Leistungen bei NiedriglöhnerInnen, sondern muss auch im Alter zuzahlen, weil die Gehälter keine Alterssicherung bieten, “ so Thiermeyer weiter.

Besonders verärgert zeigten sich die Gewerkschafter über die Ablehnung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Damit wird aus ihrer Sicht der Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel noch weiter angeheizt.

ver.di kündigte nun Bewegung in den Betrieben an. Warnstreiks können nicht mehr ausgeschlossen werden. Die nächste Verhandlung findet am 29. Mai oder 8. Juni statt. 

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