Arbeit4.0

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Wer schreibt dieses Blog?

Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Donnerstag, 13. November 2014

Jagd auf Kranke


Jagd auf Kranke Teil 1

Krankenrückkehrgespräche

In vielen Betrieben gibt es Gespräche, wenn Mitarbeiter immer wieder krank sind.
Das dient oft zur Vorbereitung der Kündigung.

  • Disziplinierungsinstrument
  • Möglichkeiten der Betriebsräte
  • Mitbestimmungspflicht des Betriebsrats
  • Möglichkeiten des Arbeitnehmers
  • Betriebsrat als Schutz


Bei Krankenrückkehrgesprächen sollte bestenfalls geklärt werden, ob im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) mögliche betriebliche Ursachen einer Erkrankung zu erkennen und diese dann abzustellen. ( §84 Abs. 2 SGB IX )
Durch das BEM soll, so das Gesetz, die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden werden, mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann.

Das heißt auf deutsch:
Eine Kassiererin klagt ständig über Rückenschmerzen und muss sich deshalb in Behandlung begeben. Es wird festgestellt, dass Ihr Arbeitsplatz nicht auf ihre Körpergröße angepasst wurde. Der Arbeitgeber besorgt neue Stühle, die auf jede Größe eingestellt werden kann, des weiteren bekommen die Kassiererinnen einen Beckenkeil um die Sitzhaltung zu verbessern.

Bevor jetzt wieder alle „schreien“ - ja so sollte es geschehen, laut BEM:

Bei Dehner warten die Kassiererinnen schon seit vielen Jahren auf ordentliche Stühle.

Vielmehr werden diese Gespräche als Disziplinierungsinstrument genutzt.

Krankenrückkehrgespräche, für die es keine gesetzlichen Vorgaben gibt, werden häufig dazu genutzt, um „Jagd auf Kranke“ zu machen.
Sie dienen oft der Vorbereitung konkreter Personalmaßnahmen wie z.B. krankheitsbedingten Kündigungen.
Anstatt wie bei BEM auf die Ursachen der Krankheit zu schauen, werden hier die Beschäftigten als Person zum Gespräch gebeten.
Das Krankenrückkehrgespräch wird damit zum Disziplinierungsinstrument!
(auch oft als Mobbing empfunden)

Werden Krankenrückkehrgespräche in dieser Form missbraucht, sind solche Gespräche auch für den Arbeitgeber kontraproduktiv.

Nach einer Untersuchung der Uni Köln, können falsch verstandene oder schlecht durchgeführte Krankenrückkehrgespräche zu einer psychischen Belastung der Beschäftigten und in Folge dessen zu weiteren Krankheitszeiten führen.

Möglichkeiten der Betriebsräte

Mitbestimmungsrecht der Betriebsräte nach §87 Abs. 1 Nr. 1 des BetrVG.

Danach hat der Betriebsrat, soweit eine gesetzliche oder tarifliche Regelung nicht besteht, bei Fragen der Ordnung des Betriebs und des Verhaltens der Arbeitnehmer im Betrieb mitzubestimmen.
Gegenstand des Mitbestimmungsrechts ist das betriebliche Zusammenleben und Zusammenwirken der Arbeitnehmer. Von dem mitbestimmungspflichtigen Ordnungsverhalten ist das reine Arbeitsverhalten zu unterscheiden.
Letzteres betrifft alle Regeln und Weisungen, die bei der unmittelbaren Erbringung der Arbeitsleistung selbst zu beachten sind. Das Arbeitsverhalten wird berührt, wenn der Arbeitgeber kraft seiner Organisations- und Leistungsmacht näher bestimmt, welche Arbeiten in welcher Weise auszuführen sind.
Sofern jedoch verbindliche Verhaltensregeln das betriebliche Zusammenleben und Zusammenwirken der Arbeitnehmer beeinflussen, handelt es sich um ein mitbestimmungspflichtiges Ordnungsverhalten. An der Gestaltung des Ordnungsverhaltens soll der Betriebsrat über das Mitbestimmungsrecht beteiligt werden.


Was sind eure Erfahrungen im Betrieb?

Wer war an den Gesprächen bei euch beteiligt?
( Vieraugen/BR/RL...)

Zu welchen Ergebnissen führten eure Gespräche?


18 Kommentare:

  1. Bei uns im Markt wird Dr.Palette Schielk.richtig aktiv, wenn es um Rückkehr Gespräche geht,deshalb rate ich euch immer nur mit einem Betriebsrat zusammen

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    1. Eine Management-Studie zeigt: In vielen Chefetagen herrscht Orientierungslosigkeit. Führungskräfte haben zwar gute Vorsätze, aber es krankt an der Umsetzung.
      Man ist zusammengekommen, um Neues über die Qualität der Arbeit von Führungskräften in Deutschland zu erfahren. Von solchen Leuten also, die hoch oben in den Top-Etagen der Bürotürme von Hamburg bis Rain a. Lech zu finden sind.
      Befragt wurden Führungskräfte der obersten Ebene, aus allen Branchen und Unternehmensgrößen - vom Klein-Betrieb mit 30 Mitarbeitern bis zu DAX-notierten Konzernen.
      Um das Fazit vorwegzunehmen: Den Top-Managern wird ein katastrophales Zeugnis ausgestellt. Ausgerechnet bei genuinen Aufgaben einer Führungskraft - wie etwa der Entwicklung und Begleitung von Zielvereinbarungsprozessen - gibt es dramatische Defizite. "Eigentlich müssten die Gehälter der Chefs nach unten korrigiert werden", sagt Geschäftsführer Gerhard Lux.
      Vor allem hinsichtlich der internen Prozesse und Abläufe in den Unternehmen klaffen Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So geben beispielsweise 54 Prozent der Befragten die Kundenorientierung als wichtigsten Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens an. Warum aber nutzen dann nur sieben Prozent der Chefs Ergebnisse von Kundenbefragungen als Basis für Zielvereinbarungen mit ihren Mitarbeitern?

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  2. Wann gibt es überhaupt mal wieder eine Zitrone ?....??????????
    Oder wurde sie ganz eingestampft ?????????????

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  3. Ist ja auch wieder kurz vor Weihnachten. Da entlässt man natürlich die Leute, damit das Weihnachtfest auch sooooooooooo richtig sch.... für die ganze Familie ausfällt. Schämt euch. Aber ihr kennt ja das Sprichwort. "Wer hoch hinaus will, kann tief fallen". Man sieht sich immer zweimal im Leben. Ach ja. Und wenn man von unten kommt und oben angekommen ist, dann, gerade dann sollte man sich doch noch mehr darüber im Klaren sein, was die Menschen leisten und sie fördern und nicht noch drauf rum kloppen. Tz tz tz tz

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  4. Weihnachten kommt auf leisen Sohlen. Leider bringt die Firma Dehner seinen Mitarbeitern/innen keine schönen Geschenke. Pünktlich zum Jahresende werden etliche befristete Arbeitsverträge gekündigt. Ein übler Personalabbau auf leisen Sohlen.Wenns um Personalabbau geht wird unser Rl Herr Sch...sehr aktiv.Wie mann so hört klingelt zum Jahresende so manche Bonuskasse.

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  5. Befristete Arbeitsverhältnisse werden nicht gekündigt....sondern enden mit der vertraglich vereinbarten Berfristung.....vielleicht sollten die Blog Verantwortlichen die ja auch sonst immer alles sehr kritisch sehen darauf hinweisen.
    Bei allem Verständniss für Arbeitnehmervertretungen sollte man nicht vergessen das Dehner ein Handelsunternehmen ist das Erträge erwirtschaften muss und in einem Wettbewerb steht der in Zukunft sicher nicht einfacher wird. Keiner von euch würde Mitarbeiter beschäftigen wenn er nicht die nötigen Einnahmen dafür hat. Aber wirtschaftliche Zusammenhänge sind in diesem Blog ja nicht besonders ausgeprägt............

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    1. Richtig, sag ich doch auch immer!

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    2. Arbeitswelt der Zukunft: Neue
      Anforderungen in einem neuen Arbeitsmarkt
      Geht der Arbeitsgesellschaft die Arbeit aus? Mitnichten – aber Arbeit wird sich grundlegend ändern. Und weil Arbeit mehr als nur Einkommensquelle ist, wird dieser Wandel unsere gesamte Gesellschaft berühren. In unseren Köpfen steckt noch das Bild der industriellen Arbeitskultur. Der Industriegesellschaft läutet jedoch das Totenglöckchen. Eine neue Arbeitskultur wird sich verbreiten, deren wichtigster Rohstoff Kreativität ist.
      Die Zeit der sicheren Vollzeit-Lebensanstellungen ist vorbei. Ärmelschoner, Stechkarten und lebenslange Sicherheit sind nicht länger die Charakteristika von »Arbeit«. Langsam setzen sich andere Bilder dessen, was wir mit diesem Begriff verbinden, durch. Arbeiten wird mehr und mehr eigenverantwortliches Agieren, Planen und Konzipieren auch außerhalb fester Bürozeiten und -gebäude.
      Die Umwälzungen sind enorm und erzeugen viel Unsicherheit. Denn während die »alte Arbeit« schwindet, was unüberhörbar beklagt wird und von einem Abstraktum zur persönlichen Erfahrung vieler Menschen wird, sind die Konturen der »neuen Arbeit« noch unklar. Die Veränderung der Arbeitslandschaft ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Nicht länger sind nur Randgruppen von (temporärer) Arbeitslosigkeit und dem Zwang zur persönlichen Neuorientierung betroffen. Wie wir in Zukunft arbeiten werden, ist damit zu einem grundlegenden Thema für Staat, Unternehmen und jeden Einzelnen geworden.
      Unsere Gesellschaft altert, und zwar langfristig derart stark, dass selbst hohe Zuwanderung das Problem eines Arbeitskräftemangels nicht lösen wird können. Zwar wird rein rechnerisch dadurch in Zukunft die Arbeitslosigkeit abnehmen, doch klingt dies nur vordergründig nach einer guten Nachricht, da gespaltene Arbeitsmärkte entstehen: Während in einigen Branchen, Regionen und Berufen weiterhin das Angebot die Nachfrage nach Arbeitskräften übersteigen wird und Arbeitslosigkeit sogar noch größer wird, werden andere Arbeits-Teilmärkte wie leergefegt sein. Die Nachfrage nach Fachkräften und gut ausgebildeten Personen wird zunehmen, während ungelernte Kräfte es schwerer haben werden, Arbeit zu finden.
      Die Wissensgesellschaft stellt neue Anforderungen an Arbeitskräfte. Denk- und Koordinationsarbeit nimmt zu, der Wissensarbeiter verdrängt den Handarbeiter. Durch Automatisierung werden viele manuelle Tätigkeiten obsolet. Dies führt zu veränderten Berufs- und Anforderungsprofilen.

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    3. Das ist nichts neues. Das machen wir doch unser ganzes Leben lang. Ständig verändert sich was. Man lernt nie aus.

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    4. Hallo an den Spamschreiber der obigen Kommente:
      Deine Kommentare helfen leider keinem weiter,wenn du nur irgendwelche langen Texte schreibst und alles zumüllst. Das befristete Arbeitsverhältnisse von selber enden weiß jeder. Aber danke für den Tipp an alle. Das Dehner ein Handelsunternehmen ist, wissen auch alle. Das Dehner nicht am Hungertuch nagt, wissen auch alle.
      Das eine Fa. keine Mitarbeiter/innen mehr einstellen kann wenn der Umsatz nicht stimmt, weis auch jeder. Wenn du den Blog schon länger verfolgst( sind wir uns sicher ), dann hast du dass alles schon gelesen.
      Aber warum müssen befristete Angestellte zum X..ten mal wieder befristet werden? Dieses Vorgehen verstösst gegen das Teilzeitbefristungsgesetz. Aber ja egal für dich. Hauptsache: Du hast das was du brauchst. Danke für die Aufklärung in deinen Kommentaren. Eines ist auch sicher: Beschäftigte werden kettenbefristet, um jederzeit die volle Kontrolle über die Arbeitnehmer zu haben. Die illegalen dauerhaften Befristungen der Kolleginnen und Kollegen führt mit Verbindung der neuen Arbeitsverträge führ die Betroffenen zur Abhängigkeit der Vorgesetzten. Sehr verständlich für jeden geschrieben: Tu, wass ich sage.
      Ansonsten: Flugschein.
      Danke fürs Gespräch.

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  6. Es werden aber auch keine neuen Mitarbeiter eingestellt, wenn die Erträge gut sind. Im Gegenteil. Dann müssen diejenigen, die noch da sind, doppelt soviel arbeiten, für das gleiche Geld. Das sieht wohl niemand oder? Natürlich nicht. Man steht ja dann auch gut da als Führungskraft. Guckt euch doch mal in den Märkten um liebe Führung. Dann seht ihr mal, wie es eueren Mitarbeitern geht. Und noch ein Tipp. Vielleicht einmal unangemeldet in die Märkte fahren. Macht Sinn!!!!!!!!

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    1. Traurig traurig, was man mit euch macht. Warum bringt ihr diesen Menschen nicht zu Fall? Kann euch denn niemand helfen? Jeder Markt, der so schlimm betroffen ist, sollte mal einen Brief an die Geschäftsleitung schicken. Müssen ja keine Unterschriften drauf sein.

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  7. Wenn ihr bei euerem RL nicht weiterkommt, warum nimmt den keiner den Hörer in die Hand und ruft die Geschäftsleitung an? Ich habe mich jetzt ca. 1 Stunde mit diesem Blog hier beschäftigt. Hört denn keiner euere Hilferufe? Hört euch niemand zu? Oder geht ihr den falschen Weg?

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  8. Leider passiert es immer wieder, dass die Kolleginnen und Kollegen den Rat, den Betriebsrat bei Krankenrückkehrgesprächen mit ins Boot zu nehmen, nicht annehmen. Das böse Erwachen kommt dann hinterher. Die Tragweite solcher Gespräche wird schlichweg unterschätzt. Die
    Aufklärung über den Blog ist gut, jedoch muss in den Märkten noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.

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    1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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    2. Hast Du Lehramt studiert und vergibst Aufsatzthemen?
      Du möchtest hier wohl gerne Schulnoten verteilen, oder?

      Ich denke, höchstens Leeramt!!

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    3. Hier werden weder Schulnoten verteilt, noch Aufsatzthemen vorgegeben.
      Du solltest einfach dein Denken besser verwalten. Du weist genau, was mit der Themenverfehlung gemeint ist.
      Dann aber noch einen draufsetzen und den beleidigten spielen. Das passt zu Dir.
      Aber die Blogregeln zu kapieren: Da fehlt es Dir wohl an Toleranz.

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