Arbeit4.0

Arbeit4.0

Wer schreibt dieses Blog?

Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Mittwoch, 29. Mai 2013

KOMMT UNS BLOß NICHT MIT EINER PIZZA


- oder das Sprachspiel und sein trauriges Ende

Gefunden im Hugendubel Verdi Blog

Jeder, der heute noch auf Genuß und Bildung hält, pflegt sich über das Fernsehen aufzuregen, weil selbst hoch- und höchstwertiger Filmkonsum dort ständig von Werbung unterbrochen wird. Philosophisch betrachtet ist dies - wie so vieles, was kultivierte Menschen tun - jedoch äußerst fragwürdig. Daß die Werbung dort ständig von anderen Sendungen unterbrochen wird, scheint von der Warte höherer Weltweisheit aus nämlich sehr viel ärgerlicher.
Wer den Geist unserer Zeit verstehen will, muß Werbung sehen. Nicht die Sportschau, nicht den Tatort auch nicht langweiliges und unwichtiges Bildungszeugs von Sloterdings und Konsorten, sondern einfach nur: die Werbung!
Denn man kann sagen: wenn wir Werbung sehen, konsumieren wir nicht. Unsere Aufmerksamkeit wird gezielt auf die Möglichkeit und die Bedeutung des Konsumierens selbst gelenkt. Attention! Interest! Desire!

Von hier aus ist es dann nur noch ein kleiner Schrittt zu ein paar eminent philosophischen Fragen, die uns tatsächlich umtreiben sollten: was ist der Mensch unter den momentanen herrschenden Lebens- und Arbeitsbedingungen? Was will er sein? - oder genauer noch: was ist aus ihm geworden, daß er so sein will?

Was aus uns geworden ist
Nehmen wir ein Beispiel aus der Fernsehwerbung, das auf diese Fragen einiges Licht wirft:
der junge Chef einer New-Economy-Klitsche, in der gerade die Mitarbeiter fieberhaft Nachtschicht schieben, bringt - weil dort ja alle prima Kumpel sind und er natürlich auch - seinen Mitarbeitern das Abendessen an den Arbeitsplatz. Die Pappkartons, mit denen man ihn aus dem Auto steigen sieht, verraten: es gibt Pizza.
Und erstaunlicherweise sind es nicht eigentlich fragwürdigen Dinge an dieser Geschichte - ist es weder die Klitsche noch die Nachtschicht noch der Ausbeuter noch die Ausbeutung (und auch nicht die Pizza aus dem Pappkarton), die hier beworben werden und dem Publikum erst mal halbwegs schmackhaft gemacht werden müssen, sondern - man kann es kaum glauben: das Auto, das der Ausbeuter fährt.
Alles andere findet der Zuschauer nach Dezennien kapitalistischer Gehirnwäsche offensichtlich ohnehin geil - und zwar so geil, daß er womöglich sogar ein Auto kauft, das ihm das Gefühl gibt, zu jener seltsamen communio sacramentorum getriebener Kreaturen (und Pizza-Konsumenten) zu gehören.
Der langen Rede kurzer Sinn: im Wertekanon des homo oeconomicus heutiger Prägung hat das Ideal obsessiver und exzessiver Selbstausbeutung seinen angestammten Platz - und medial wird alles Notwendige unternommen, daß es dabei auch bleibt. Der Mensch, so wird im suggeriert, braucht ja schließlich ein echtes Zuhause: seine Firma - und einen höheren Lebenszweck: den Erfolg seiner Firma!
Warum meine Firma meine Firma ist
Das bringt uns auf die Frage: seit wann ist das eigentlich "seine" Firma oder "unsere" Firma? - Eigentlich noch gar nicht so lange! Bis vor ein paar Jahrzehnten dominierte hier der nüchterne Blick auf die Eigentumsverhältnisse - und ein Arbeitnehmer, der von "seiner" oder "unserer" Firma sprach, hätte von seinem Chef wahrscheinlich so etwas zu hören bekommen wie: "Ich habe diese Firma aufgebaut, und deshalb ist das immer noch meine Firma."
Schließlich aber greift der Kapitalismus wie ein heranwachsendes Mädchen freudig nach allem, was der Schminkkasten so hergibt - und so verhalf er dem Sozialismus zu jenem letzten Sieg, der ihm im politischen Leben und wirtschaftlichen Treiben bis dato verwehrt blieb, nun schon mal im dazugehörigen Sprachspiel. Hier hat die Expropriation der Expropriateure quasi vorab ihre verbale Realisation erfahren.
Aus dem Arbeiter von einst ist der Mitarbeiter einer Firma geworden; und diese darf er jetzt - mit verklärtem Blick auf das teils operative, teil imaginäre Miteinander im Konkurrenzkampf aller gegen alle, die in anderen Firmen "Wir" sind und "unser" sagen - nicht nur die "seine" oder die "unsere" nennen, sondern er soll sogar. Identifikation ist angesagt: für die Firma - mit dem Namen - mit der ganzen Person!
Nicht mehr der "Wir"-Sager, der Flegel, der tut, als hätten alle zusammen schon mal Schweine gehütet, ruft bei den Chefs von heute Empörung hervor, sondern der potentielle Dissident, der ihnen sagt, die Firma, für die er arbeite, sei die "ihre" - und damit in rudimentärer Form so etwas wie Klassenbewußtsein signalisiert. Einer von den Ewig-Gestrigen also, der's noch immer nicht kapiert hat - was immer es auch sein soll, das er noch nicht kapiert hat!
Und auch für ihn hat die Sprache der Macht das passende Argument zur Hand: "Wir alle leben von dieser Firma, und deshalb ist das immer noch unsere Firma".
Weshalb sie es dann doch nicht ist
Man muß diese Aussage nicht weiter zerpflücken - das hieße, den ganzen Marx abschreiben. In ihrer vordergründigen Plausibilität hat sie etwas durchaus bestechendes - ja fast erdrückendes. aber stellen wir uns trotzdem einmal vor: ein Chef, der gerade einem seiner Mitarbeiter gekündigt hat, erhielte zur Antwort: "Geht gar nicht! Das ist ja immer noch meine Firma!"
Ob solcher Anhänglichkeit entweder peinlich berührt seine Schuhspitzen betrachtend oder seine Finger nachzählend und feststellend, daß es nach wie vor zehn sein müßten, käme er nicht umhin seinem Gegenüber die schmerzliche Wahrheit zu eröffnen, die da lautet: "Tut mir leid, jetzt ist es nicht mehr deine Firma."
Hier nimmt das Sprachspiel sein trauriges Ende! - und mancher, der am einen Tag noch mit leuchtenden Augen von "seiner" Firma sprach, musste schon am nächsten Tag feststellen, dass er sich für selbige umsonst den ... aufgerissen hat. - Das Los des abhängig Beschäftigten!
Wer nun denkt, dies sei ja wohl mehr als trivial, hat zwar völlig Recht. Völlig Recht zu haben, reicht aber leider nicht. Man muss im entscheidenden Moment, statt sich den ... aufzureissen, den Mund aufmachen - und zwar nicht, um von wohlmeinenden Chefs spendierte Snacks einzuwerfen, sondern um ihnen, wenn's auch weh tut, so etwas zu sagen wie:

Kommt uns bloß nicht mit Pizza!

Quelle: Hugendubel-Verdi Infoblog

16 Kommentare:

  1. Komisch dass die, die so laut schreien "kommt mir bloß mit Pizza nicht", die gleichen Auto fahren wie der Ausbeuterboss und sich statt Pizza lieber den frischgestochenen Spargel (von polnischen Arbeitskräften geerntet für 1,5 pro Stunde)munden lassen.
    Auch trivial oder?

    AntwortenLöschen
  2. Lohnabhängig Beschäftigter29. Mai 2013 um 19:35

    Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber ich glaube, Du hast den Text nicht ganz verstanden.
    Davon abgesehen: ich fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu meiner Arbeit. Ein Auto besitze ich gar nicht, geschweige den eines wie meine Bosse.

    AntwortenLöschen
  3. Mir sind schon viele zu nahe getreten( nicht nur in den Allerwertesten), da kommt es auf einen mehr oder weniger nicht mehr an!
    In den letzten Monaten sind mir besonders Betriebratmitglieder ironisch witzeln, in Hau-den-Lukas-Manie,aus dem Hinterhalt, mit guter Vorbereitung, gerne im Zwei- oder Dreikampf, am liebsten auf die, die sowieso schon am Boden liegen, selbstverherrlichend und ganz persönlich, mitten ins Gesicht und (entschuldige für die schwülstige Ausdrucksweise) ins Herz, getreten.

    Du fährst mit den Öffentlichen, ich mit dem Fahrrad.
    Es gibt eben überall solche und solche!
    Aber das darf man ja nicht laut sagen, sonst ist man nicht solidarisch!

    AntwortenLöschen
  4. Geisteskrieger30. Mai 2013 um 17:47

    Der Kommentar ist einfach nur genial. Da Capo!

    Wie weit sind wir alle gemeinsam schon gesunken? Kann man da überhaupt noch von zivilisiertem Umgang sprechen?

    Die besseren Argumente für ihr Handeln haben die Streikenden. Den größeren Mut und das immer wieder beschworene Rückgrat haben auch die Streikenden.

    Die stets große Klappe mit den (zwischenzeitlich wohl restlos entlarvten und entzauberten) ökonomischen Weisheiten eines Professor Sinn und Konsorten, haben natürlich die Streikbrecher, oder besser die, die die Streikbrecher zum Streikbruch treiben (motivieren, pressen, drücken)!

    Das ist im Ursprung keine Auseinandersetzung zwischen Kolleginnen und Kollegen, sondern ein Regime aus Angst, Druck und Macht, das die Kapitalseite hier massiv auf die Beschäftigten ausübt.

    Ich weiß, dass es viele (ich meine wirklich viele!) Beschäftigte gibt, die im Kopf und auch im Herzen am Streik beteiligt wären, aber den Druck und die Angst nicht aushalten können.

    Angst ist ein schlechter Berater! Kämpft solange ihr es noch könnt!

    AntwortenLöschen
  5. Kommt uns bloß nicht mit Pizza!

    Richtig....... Pizza könnte zukünftig tatsächlich etwas zu wenig sein um kompetente Fachkräfte an sich zu binden.

    Vielleicht nicht heute oder morgen, aber sicher wenn viele (es werden täglich mehr) davon überzeugt sind und sich für die Einführung einsetzen.

    Alle Arbeitgeber werden sich dann einige gute Massnahmen überlegen müssen um die Mitarbeiter zu bekommen die sie gerne haben möchten.

    Und so mancher älterer Arbeitnehmer wird sich sicher überlegen, ob es tatsächlich noch "nötig" ist zu arbeiten oder ob er evtl. seinen Arbeitsplatz für jüngere frei macht.

    Also anstatt soviel (negative) Energie für gegenseitige Beschimpfungen hier zu verschwenden, lieber mit vielen tausend anderen, positve Energie in etwas zukunftsweisendes investieren ;)

    Bedingungsloses Grundeinkommen
    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ExRs75isitw

    PS. und ja....... ich gehe trotzdem noch mit auf die Strasse um die Rückkehr zum Tarifvertrag zu erreichen, denn noch menschenverachtender darf es nicht werden. Gleichzeitig informiere ich mich über die Alternativen. Deshalb tangieren mich die Streikbrecher in unserer Filiale nicht. Unser Wirtschaftssystem wird zusammenbrechen, es ist nur noch eine Frage der Zeit. Immer nur Wachstum auf dem Rücken und zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung hat die längst Zeit funktioniert.

    AntwortenLöschen
  6. zu Vollwertmenü

    Vielen Dank für Ihren Kommentar.

    Er gibt mir wirklich Hoffnung, dass wieder etwas Neues entstehen kann.

    Ich wollte den Blog eigentlich gar nicht mehr lesen, weil mir die ewigen Beschimpfungen (von beiden Seiten) so auf die Nerven gehen. Die Situation in diesem Blog, zeichnet total die Situation in unserer Filiale nach. Das belastet im Moment nicht nur die Arbeitsituation, mich belastet der Zwiespalt der in unserer Filiale herrscht auch privat.


    Ich bewundere Ihren Idealismus und faire Art. Es tut richtig gut Ihre Worte zu lesen!

    Darum denke ich, dass ich von Ihnen einen ehrlichen Rat erhalten kann.Vielleicht hilft es anderen Bloglesern auch weiter.

    Meine Frage ist in keiner Weise zünisch oder zweideutig, ich meine es so, wie ich frage.


    Wie sehen Sie die Tatsache, dass extrem wenige Filialen mitstreiken?

    Ich sehe die Angestellten wie einen Topf, wenn alle zusammenhalten (egal bei welchen Anliegen, jetzt im Moment das Streiken), wird die Energie, die in den Topf hineinkommt erhalten und sogar vermehrt.
    Mit jedem der sich ausklinkt, entsteht ein Loch, somit fließt die Energie ins Leere.

    Dehner hat (glaube ich) 140 Filialen, zwischen 3 und 7 (glaube ich) streiken mit, die anderen klinken sich aus.
    Ich persönlich sehe darum unter diesen Voraussetzugen keinerlei Chance auf Erfolg, und sehe die Kraft die in diese Sache gesteckt wird als verloren.
    Wie sehen Sie das?

    Ich würde mich sehr über eine Antwort

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich bin nicht Vollwertmenü.Ich esse ganz gern zwischendurch auch ungesundes.
      Immer das Gleiche.
      Fragen werden gestellt, die nicht beantwortbar sind.
      Wo ist eine Initiative aufgestellt worden, wo vorbestimmt war, dass alle sofort juhu schreien und gewinnen oder verlieren.
      Einfach die A....backen zusammenkneifen und wenn der gleichen Meinung wie die anderen, sich einsetzen für die Problematik.
      So ist es richtig wenn jemand eine Meinung durchsetzen will, die laut unserer Meinung durchaus Anrecht in unserer Gesellschaft hat.
      Keiner hat in der Vergangenheit hunderte von Menschen mit der gleichen Zielrichtung absofort zur Verfügung gehabt.
      Die Menschen, die sich bei uns für ein Ziel einsetzen, tuen es aus Überzeugung. Das ist auch richtig so.
      Mitläufer und andere haben wir in den Märkten genug. Gewinn sehen wir, wenn es schwarz auf weiß auf dem Papier steht.

      Löschen
    2. Hallo Anonym2. Juni 2013 18:40

      die Antworten auf alle von ihnen gestellten Fragen wurden bereits im verlinkten Film beantwortet. Sehen sie ihn sich an, er macht vieles klarer und zeigt die Richtung in die wir gehen können, ja gehen müssen.
      Warum die Streikbeteiligung so niedrig ist, ist schwer zu sagen. Die Menschen werden die unterschiedlichsten Gründe haben sich nicht zu beteiligen.
      Es ist nicht zielführend darüber nachzudenken warum das so ist. Noch weniger zielführend ist es Menschen die eine andere Sichtweise haben als die eigene zu be- oder verurteilen, das produziert nur schlechte Energie und zwar zuerst beim Be- bzw. Verurteiler (weil er sich über den anderen ärgert).
      Hier im Blog sieht man sehr gut, was aus dem Be- und Verurteilen entsteht. Jede Menge schlechte Energie die keine der beiden Parteien weiter bringt.
      So, wie es hier im Forum und auch in den Filialen momantan läuft profitiert einzig und alleine die Geschäftleitung von der Uneinigkeit untereinander.
      Wir sollten zueinander stehen ohne zu be- oder verurteilen. Wir sollten füreinander da sein und uns gegenseitig unterstützen, egal welchen Standpunkt wir vertreten. Auch als Nichtstreiker, kann ich meinen Kollegen vermitteln, dass ich ihre Aktion gut finde. Als streikender kann ich akzeptieren, dass es dem nicht streikenden – aus welchen Gründen auch immer – nicht möglich ist sich zu beteiligen. Wenn es gelingt die gegenseitigen Anfeindungen in ein miteinander von streikenden und nicht streikenden zu vereinen, dann wird der Topf gefüllt sein, auch wenn nicht alle mit auf der Strasse stehen.
      Ein Beispiel wieviel schönes und wieviel Freude aus ganz unterschiedlichem entstehen kann
      http://www.youtube.com/watch_popup?v=GBaHPND2QJg&feature=youtu.be

      Löschen
  7. soweit ich weiss sind es 110 Filialen und 11 Filialen Streiken!!
    Ich seh da durchaus Aussicht auf Erfolg;-)))))

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich sehe die Angestellten auch in einem Topf.
      Wenn alle zusammenhalten wäre das ein sehr gut gefüllter Topf.
      Das Problem ist, dass einige aus diesen Topf nur essen. Wären die anderen diesen Topf füllen.
      Wie füllt Ihre Filiale diesen Topf, oder entnehmen Sie aus diesem Topf nur?
      Sind sie eine BRfiliale wenn nein warum nicht???
      Kein Topf wird einem gefüllt vor die Nase gestellt.
      Und wenn kein Topf da ist, sollte man schauen, dass man einen Topf versucht zu füllen. Mich ärgert es masslos nur aus einem Topf zu löffeln und nichts reinzugeben.

      Löschen
  8. Gewerkschaft
    Dieser Artikel behandelt die Interessenvertretung der Arbeitnehmer.
    Aufgaben und Interessen
    Die Gewerkschaften sind zumeist aus der europäischen Arbeiterbewegung hervorgegangen und setzen sich seit ihrem Bestehen für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen und teilweise auch für weitergehende Gesellschaftsveränderung ein. Sie schließen als Verhandlungspartner von Arbeitgeberverbänden beispielsweise überbetriebliche Tarifverträge ab und führen dazu Lohnkämpfe, gegebenenfalls auch mit Hilfe von Streiks und Boykotts. Die Gewerkschaften versuchen, in Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder, einen möglichst großen Teil der Unternehmensgewinne als Lohn und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an die Belegschaft zu verteilen. Dagegen vertritt die Unternehmensführung die Interessen der Unternehmensinhaber und Aktionäre, die möglichst hohe Gewinne erwirtschaften will, als ausgeschüttete Dividende und/oder als neue betriebliche Investitionen. Da es keine richtige oder optimale Aufteilung der Gewinne gibt, ist die Gewinnverteilung eine Machtfrage, die von beiden Parteien entsprechend ihrer Interessenlage unterschiedlich beurteilt wird. Gewerkschaften, die eine positive Entwicklung des Betriebes ebenfalls im Auge haben müssen, sind deshalb auch für neue betriebliche Investitionen, ohne die der Betrieb wirtschaftlich ins Hintertreffen geriete. Sie waren wegen dieser engen Verknüpfung mit den Unternehmensinteressen nie so radikal wie die Arbeiterparteien im 19. Jahrhundert. Richtig ist, dass Gewerkschaften – häufig begrenzt auf fachliche Sektoren – für den Erhalt ihres Sektors kämpfen, auch wenn dieser ökonomisch nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Gewerkschaftsvertreter sind sehr oft in den von Arbeitgebern finanzierten Aufsichtsräten an der Kontrolle der Betriebsleitung beteiligt. Leitende Angestellte werden mit steigender Hierarchieebene der Unternehmensleitung zugehörig betrachtet und sind entsprechend selten Gewerkschaftsmitglied.

    AntwortenLöschen
  9. zu Antworten auf Frage an Vollwertmenü


    Meine Frage wird von Ihnen als Angriff gesehen. Das war in keiner Weise meine Absicht.

    Ich bin keine Filiale, ich bin ein Angestellter auf der Suche nach einem Weg mit Lösung nach fast vier Jahren Streiterei und Streikerei.

    Wenn ich Ihre Ausrufezeichen und Fragezeichen in vielfacher Form sehe, denke ich: wieviel Wut und Ärger muss da sein?

    Wenn ich wütend bin und mich ärgere, kann ich nicht klar denken.

    Evtl. bin ich ein Mitläufer, der nicht die A... zusammenkneift, wahrscheinlich habe ich auch kein Rückgrat und bin feige, ich löffle aus dem Topf ohne ihn zu füllen, und ich will mir Vorteile bei der Geschäftleitung erschleichen, usw.

    Ich wollte einfach nur die Sichtweise von Vollwertmenü (weil sein Kommentar in meinen Augen frei Agression und Verbissenheit ist) erfahren, um in meiner Meinungsbildung, wie ich mich in Zukunft verhalten will, weiterzukommen.
    Im Moment weiß ich nicht was richtig oder falsch ist.








    AntwortenLöschen
  10. Rekorde gibt es in diesen Tagen bei den europäischen Konjunkturdaten. Allerdings eher unrühmliche. So ist die Arbeitslosigkeit im Euroraum erneut auf einen Höchststand geklettert. Im April stieg diese auf Monatssicht um 0,1 Prozent auf nunmehr 12,2 Prozent, meldete die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag. Damit wurden die Erwartungen der Ökonomen getroffen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein recht deutlicher Anstieg von 1,0 Prozent. Spitzenreiter" bei der Arbeitslosigkeit waren Griechenland (27,0 % im Februar 2013), Spanien (26,8 %) und Portugal (17,8 %), während Österreich (4,9 %), Deutschland (5,4 %) und Luxemburg (5,6 %) die niedrigsten Daten vorweisen konnten. Statistische Schönungen selbstverständlich eingeschlossen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. @Anonym3. Juni 2013 10:48

      Ja...... und das wird so weitergehen - es ist nicht zu ändern. Die Zeit der Vollbeschäftigung ist unwiederbringlich vorbei.

      Aber wohin wird das führen? Zu Anschuldigungen, dass immer mehr arbeitslose Menschen den arbeitenden Menschen "auf der Tasche" liegen, das immer mehr Renten von den wenigen arbeitenden erwirtschaftet werden müssen? Zu Neid, Unruhen und Streitigkeiten? Meucheln wir uns in einigen Jahren gegenseitig ab um die finanziellen Belastungen zu verringern?

      Oder schließen wir uns zusammen um eine für uns alle zufriedenstellende Lösung zu erreichen?

      Bedingungsloses Grundeinkommen
      http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ExRs75isitw

      Löschen
    2. Vom Wandel der Arbeit seit der Industrialisierung
      http://www.youtube.com/watch?v=ONds45_ud2Y

      Löschen
    3. Der Kapitalismus und die Gier
      http://www.youtube.com/watch?v=2jMOrBxOKsY

      Löschen

Sie können Ihre Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählen Sie dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Sie unter einem Pseudonym schreiben wollen, wählen Sie die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.