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Wer schreibt dieses Blog?

Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Montag, 2. April 2012

Farbe bekennen! Oder: Die Freiheit der Entscheidung

Es gehört mit zu den Gesetzmäßigkeiten unseres Lebens, unseres Alltags, dass wir immer wieder vor einer Entscheidung stehen, im Berufsleben wie im privaten Bereich. Nicht immer ist so eine Entscheidung frei, oft ist sie von Zwängen oder Notwendigkeiten begleitet, und manchmal treffen wir die Entscheidung zähneknirschend und mit einem unguten Gefühl. Doch wir entscheiden uns. Wir sagen ja oder nein, wir machen mit – oder lassen es.

Jetzt ist wieder so ein Zeitpunkt gekommen, wo wir uns entscheiden müssen. Und die Entscheidung könnte wesentlich folgenreicher sein, als vielleicht manch eine/r vermuten mag. Denn es geht um viel.


Es geht um einen sicheren Arbeitsplatz, um ein gesichertes finanzielles Einkommen - und um vieles mehr. Es hängt (auch) von unserer Entscheidung ab, ob wir auf diese wichtigen »Fundamente« unseres Leben auch in den nächsten Jahren bauen, mit ihnen planen können – oder nicht. Ich rede hier von Fundamenten, wie sie ein fester Job bei DEHNER bieten kann – und (bislang) für viele geboten hat.

Ja, ich bin dabei, ich mach‘ mit! Das ist hier die richtige Entscheidung. Ja, ich setze mich aktiv dafür ein, dass die von der Gewerkschaft verdi und den Dehner Beschäftigten geforderte Tarifbindung abgeschlossen wird, dass die DEHNER-Geschäftsführung diesen Vertrag unterzeichnet. Damit auch all das erhalten bleibt, was sich die DEHNER-Kolleginnen und -Kollegen mit ihrer Arbeit, mit ihrem Engagement für die Firma verdient haben.

Ja, ich bekenne Farbe – und beteilige mich an gewerkschaftlichen und betrieblichen Aktionen, die helfen, das legitime Ziel einer Rückkehr in die Tarifbindung durchzusetzen. Und ja, ich unterstütze die Gewerkschaft bei ihrem Kampf für die Interessen der DEHNER-Mitarbeiter auch finanziell – indem ich verdi-Mitglied werde (was übrigens eine Reihe von Vorteilen bringt).

Soziologen und andere Geisteswissenschaftler sprechen seit einigen Jahren von einer wachsenden Entsolidarisierung innerhalb der Gesellschaft: Viele Menschen würden immer egoistischer und hätten keinen Blick für die Nöte und Bedürfnisse ihrer Nachbarn oder Arbeitskollegen. Wir lebten in einer Welt der Einzelkämpfer, ist da zu lesen. Ich (allein), mit meinen Fähigkeiten, werde das schon schaffen, auch ohne die Hilfe von anderen, sei eine weit verbreitete Einstellung.

Das mag so sein. Aber für jeden einzelnen Menschen bedeutet es auch: Das muss nicht so sein! Denn jeder hat die Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen: so oder so. Und es ist eine Binsenweisheit, dass ein Zusammenschluss mehrerer Menschen eine größere Macht hat und mehr Einfluss besitzt, als ein einzelnes Individuum. Die Geschichte hat dies längst bewiesen.

Der große Münchener Schriftsteller Alfred Andersch hat in seinem Buch »Die Kirschen der Freiheit«, dem Bericht seiner Fahnenflucht während des Zweiten Weltkriegs – und auch in späteren Werken – den Wert und die Wichtigkeit der absoluten Freiheit jedes Einzelnen, sich in bedeutenden und existenziellen Lebenssituationen zu entscheiden, in den Mittelpunkt gerückt. Anderschs Freiheitsbegriff ist allerdings auch eng verknüpft mit den Begriffen „Verantwortlichkeit“ und „ethisches Handeln“. Der Mensch ist also nicht nur frei, sondern er hat auch Verantwortung zu tragen.

Jeder DEHNER-Mitarbeiter sollte in diesem Sinne seine Freiheit nutzen, um eine verantwortliche (und solidarische) Entscheidung zu treffen. Damit hilft er sich selbst – und er hilft natürlich seinen Kolleginnen und Kollegen.

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